Respekt! Was KVs so alles leisten.

Daumen
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Kennenlernrunde bei einer KV-Tagung: Entlang eines Seils quer durch den Saal stehen rund 50 Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher. Die imaginäre Skala markiert, wie lange sie schon dabei sind.
An der Spitze ein verschmitzt lachender Mann, aber bei weitem nicht der älteste. 40 Jahre ist er schon im Kirchenvorstand, in der siebten Periode, seit 16 Jahren Vertrauensmann. Er war Mitte 20, als er gewählt wurde, erzählt von Höhen und Tiefen, Bauprojekten, Vakanzen und zwischenmenschlichen Herausforderungen – und von seiner Liebe zu seiner Gemeinde und seiner Kirche. Respekt!
In der Mitte des Seils ballt sich eine Gruppe: „Dritte Periode“ sagen sie. Bis auf die ganz Jungen finden sich alle Altersgruppen. Eine Kirchenvorsteherin erzählt, dass es nicht leicht war, die Ansprüche unter einen Hut zu bringen: „Erst waren die Kinder noch klein, dann habe ich im Beruf wieder Fuß gefasst und jetzt brauchen mich meine alten Eltern. Trotzdem ist es mir wichtig, mich für meine Gemeinde zu engagieren.“ Zusätzlich zu ihrem Amt als Kirchenvorsteherin im Familiengottesdienst-Team und als ehrenamtliche Mesnerin. Respekt!
Am Ende des Seils steht eine größere Gruppe gemischten Alters und einige Jüngere. Vier Jahre oder als Nachrücker kürzer sind sie dabei. Sie wirken leicht geschockt, als sie realisieren, wie lange einem das Amt „Kirchenvorsteher“ bleiben kann. Auch wenn einige davon berichten, dass die Arbeit anders ist, als sie sich das vorgestellt hatten, sind die meisten gut im Kirchenvorstand angekommen und staunen, wie schnell die ersten Jahre vergangen sind. Respekt!
Respekt, dass sich immer wieder Menschen für dieses anspruchsvolle und verantwortungsvolle Ehrenamt in der Gemeindeleitung gewinnen und oft sogar begeistern lassen. „Meine Verantwortung als Christ“ und „Spaß/Freude“ nennen sie laut verschiedener Studien als häufigste Motive für ihr Engagement. Die Gestaltungsmöglichkeiten erfüllen sie, auch wenn es manchmal kein Zuckerschlecken ist. Respekt!
66 Tipps, 20 Zitate und 3 Gedichte zum Danke sagen finden sich auf der Ehrenamtsseite der EKD: www.gemeindemenschen.de. Von „Einfach mal lächeln und auf den anderen zugehen“ über „Fahrtkosten erstatten“ bis „in die Informationsflüsse einbinden“ reicht die Palette. Fragt man Ehrenamtliche, was ihnen wichtig ist, so wird deutlich, dass nicht so sehr die Zahl der Dankesworte oder der Wert des Geschenkes zählt, sondern die Haltung, die dahinter spürbar wird. Ich jedenfalls sage an dieser Stelle: Respekt!
Martin Simon